Bevor der Zuspruch der Zuhörer die zweifache Aufführung der Konzerte möglich machte, war das Publikum im Konzertsaal manchmal eher spärlich anwesend, trotz der gehobenen Auswahl des Repertoires, dargeboten von international bekanten Interpreten. Jedoch, das Vertrauen und die Hartnäckigkeit der Macher waren unerschütterlich! Nach und nach haben die Qualtität der Konzerte und die gastfreundliche Atsmosphäre eine treue Zuhörerschaft angezogen und die Kunstschaffenden aufhorschen lassen. Auch die Musikpresse hat das Niveau des Festivals hervorgehoben. Ihrerseits haben die aufgetretenen Interpreten das Festival im Kreis der Musikkenner gelobt. Viele sind auch heute noch unsere besten Botschafter.
Zurzeit bietet das Programm gewöhnlich vier Abendkonzerte mit je zwei Aufführungen, vier Morgenkonzerte und meistens ein grosses Konzert in der St. Sebastianuskirche. Regelmässig findet auch ein Konzert für die Freunde des Festivals statt, sowie ein weiteres für die Familien, organisiert vom Festival der Wallonie. Auch ein Vortrag zum Jahresthema, die Messe der Künstler sowie das Einführungskonzert der Masterklasse und schlussendlich die Anhörung der Praktikanten bei ihrer Abschlussdarbietung gehören zum Angebot.
Die Gesamtzahl der Zuhörer pro Saison beträgt im Allgemeinen 4000 Personen, wobei die Säle im Schnitt – mit Ausnahme der Kirche – nur 200 Sitzplätze bieten. Leider müssen deshalb oft Platzreservierungen verweigert werden. Dieser erfreuliche Zuspruch ist auf die Tatsache zurückzufüren, dass im Programm sowohl unbekannte Werke als auch die grossen Klassiker zu finden sind, ausgeführt von hochkarätigen Musikern aus allen Erdteilen oder aus nahegelegenen Regionen.
Eine jüngste Befragung hat ergeben, dass die Zuschauerschaft sich wie folgt zusammensetzt: 25% wohnen in Stavelot; 60% sind Belgier die entweder eine Zweitwohnung hier besitzen oder speziell für die Konzerte anreisen; 15% sind Ausländer aus den benachbarten Regionen in Deutschland, den Niederlanden oder Luxemburg. Manchmal haben auch zufällige Besucher der Abtei das Glück, einem Abendkonzert am Tag selbst oder danach beizuwohnen. Dann kommt es vor, dass ihre Begeisterung sie dazu bewegt, treue Zuhörer zu werden.
Mit den neuen Kommunikations- und Reservierungsmöglichkeiten kann man das Publikum auch auf eine neue Art und Weise erreichen. Bestes Beispiel ist das Festival 2.0 in 2020, welches bedingt virtuell stattgefunden hat, als Ersatz für die bisherigen Konzerte in Anwesenheit der Zuhörer.
Schlussendlich sei zu bemerken, dass das Festival für alle Besucher zugänglich ist, weil barrierefrei und weil die zivilen Eintrittspreise für Alle erschwinglich sind. Alle freuen sich gemeinsam auf gute Musik!